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    Körper, Methoden, Selbstvertrauen

    Focusing

    Ich lerne gerade eine neue Methode, die ich ins Coaching integrieren möchte und die mich schon seit Langem begeistert. Der amerikanische Philosoph und Psychotherapeut Eugene T. Gendlin (1926-2017) stellte in Untersuchungen an der Universität von Chicago  in den 1960ern fest, dass Menschen, die gut mit Problemen und Krisen umgehen können, offenbar etwas gemeinsam haben: Sie beziehen ihr inneres Erleben und ihre körperliche Resonanz zu einem Thema, einem Problem oder einer Situation mit ein, wenn sie darüber sprechen.

    Gendlin entwickelte daraus die Methode des Focusing (abgeleitet von „focus on your inner experience“). In mehreren Schritten wird die Aufmerksamkeit auf den inneren Raum gelenkt und wahrgenommen, was immer gerade da ist. Es kann beispielsweise ein flaues Gefühl im Bauch, ein Druck auf der Brust oder ein unsicheres Gefühl im Hals sein. Oft sind die Körperempfindungen vage und unkonkret und lassen sich nur schwer benennen. Im Alltag gehen sie deshalb meist unter. Im Focusing wird dagegen bewusst bei den leisen, unbestimmten Körperempfindungen verweilt und die Aufmerksamkeit immer wieder zurück auf die Körpermitte (den Bauch- und Brustraum) gelenkt.

    In diesem vagen Körperempfinden, dem „Felt Sense“ oder „körperlich gefühlten Sinn“, wie er im Focusing genannt wird, ist ein Wissen über den nächsten Schritt, über eine neue Handlungsmöglichkeit, bereits angelegt. Focusing bedeutet, der „Weisheit“ des Körpers zu folgen.

    Ein Entwicklungs- und Veränderungsschritt geschieht in dem Augenblick, wenn ich in Kontakt mit meinem Inneren bin und sich das Körpergefühl, wenn auch nur geringfügig, ändert. Vielleicht bemerke ich, welches Körpergefühl hinter einem Thema liegt und das ändert meine Sichtweise. Oder ich merke, dass mein Körper mir bereits eine Lösung anbietet, die ich bisher nicht beachtet habe. Entscheidend ist, dass sich die Veränderung in meinem Inneren vollzieht und nicht ausschließlich auf gedanklicher oder emotionaler Ebene.

    • Eugene T. Gendlin, Focusing. Selbsthilfe bei der Lösung persönlicher Probleme, Reinbek bei Hamburg 2016.
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    Ressourcen, Selbstvertrauen

    Selbstannahme – sich selbst ein guter Freund sein

    Willst du glücklich sein? Dann hör auf, perfekt sein zu wollen! (Brené  Brown)

    • Üben Sie sich in positiven Selbstgesprächen. Beobachten Sie mal, wie Sie in herausfordernden Situationen mit sich selbst reden. Was denken Sie über sich selbst, wenn Sie kritisiert wurden? Wie sprechen Sie mit sich, wenn etwas schiefgelaufen ist? Versuchen Sie, in solchen Situationen mit sich selbst warmherzig und mitfühlend zu sprechen.
    • Seien Sie selbst Ihr bester Freund. Wie würden Sie Ihren besten Freund behandeln, wenn er in der gleichen Situation zu Ihnen käme? Würden Sie ihn verurteilen und beschimpfen oder würden Sie ihn trösten und seine positiven Eigenschaften hervorheben? Behandeln Sie sich doch mal selbst so, wie Sie Ihren besten Freund behandeln würden.
    • Fragen Sie sich zwischendurch mal: Was brauche ich jetzt gerade? Gerade wenn der Alltag oder das Berufsleben sehr stressig sind, vergessen wir oft, genug auf die eigenen Bedürfnisse achten. Ich habe mir angewöhnt, mich mehrmals am Tag selbst zu fragen, was ich gerade brauche – und dafür zu sorgen, dass meine Bedürfnisse erfüllt werden (z.B. eine kurze Pause machen, eine Freundin anrufen, für Bewegung sorgen).
    • Für Fortgeschrittene: Überlegen Sie mal, welche Eigenschaften Sie an sich selbst nicht mögen und über die Sie sich regelmäßig aufregen (z.B. Ihre Nase, dass Sie ein Sportmuffel sind oder dass Sie schon wieder keine Zeit gefunden haben, Ihre beste Freundin anzurufen). Statt sich wie üblich zu ärgern, sagen Sie sich nun selbst: Ich bin in Ordnung, wie ich bin. Ich bin o.k., auch wenn ich …
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